Lack richtig polieren
Glänzender Lack ist immer eine Augenweide. Aber abgesehen von der tollen Optik ist er auch praktisch notwendig, um das Metall unter der Lackoberfläche langfristig gut vor Korrosion zu bewahren.
- Lackoberflächen vor Korrosion bewahren
- Richtig polieren – so geht’s
- 01 – Lack gründlich säubern
- 02 – Reiniger auftragen und einwirken lassen
- 03 – Mit Wasser und Schwamm waschen
- 04 – Lackpolitur auftragen
- 05 – Politur einwirken lassen und danach polieren
- 06 – Glänzender und glatter Lack
- 07 – Mit Glanzwachs versehen
- 08 – Polierwachs aufsprühen und einwirken lassen
- 09 – Wachs einmassieren
- Unsere Empfehlung
Lackoberflächen vor Korrosion bewahren
Glänzender Lack ist immer eine Augenweide, denn er lässt das Fahrzeug hochwertig, strahlend und gepflegt erscheinen. Aber abgesehen von der tollen Optik ist er auch praktisch notwendig, um das Metall unter der Lackoberfläche langfristig gut vor Korrosion zu bewahren.
Matt gewordener Glanzlack bietet keine zuverlässige Schutzschicht vor Umwelteinflüssen mehr – er ist „offenporig“ und zusammen mit winzigen Steinschlag-Verletzungen der Oberfläche bietet er der Korrosion erste, mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare, Angriffsmöglichkeiten.
Um dem vorzubeugen, sollte der Lack nach jeder Wäsche stets mit einem Polierwachs gut versiegelt werden. Wenn der Lack mit der Zeit nach vielen eiligen, weniger gründlichen Wäschen dennoch verunreinigt erscheint („Wattebausch bleibt hängen“) oder während langer Ruhezeiten des Fahrzeugs „erblindet“ ist, kann er mit einer guten Lackpolitur wieder auf Hochglanz gebracht werden.
Lackpolituren besitzen einen leichten Schleifeffekt und sollten daher nur angewendet werden, wenn der Lack mit einer Wäsche und Polierwachs allein nicht mehr zum Glänzen zu bringen ist. Er ebnet Rauheiten der Oberfläche, feine Kratzer und Verwitterungseffekte wieder ein. Richtig angewendet, bewirkt er eine gleichmäßig hoch-glänzende Lackoberfläche, mindert oder beseitigt feine Kratzer, das Fahrzeug ist wieder optimal geschützt und für den Werterhalt ist viel getan.
Doch das Aufpolieren des Lackes erfordert durchdachtes Vorgehen – wer falsch arbeitet, erreicht statt des angestrebten, gleichmäßigen Spiegelglanzes eher ein speckiges, von Schlieren und feinen kreisförmigen Kratzerchen verunziertes Erscheinungsbild.
Richtig polieren – so geht’s
01 – Lack gründlich säubern
Bevor man den Lack poliert, müssen die lackierten Teile des Fahrzeugs zunächst sehr gründlich gesäubert werden.
Wird auf verunreinigten Teilen Politur angewendet, können besagte feine Kratzer auf der ganzen Fläche die Folge sein. Erst wenn der Lack saubergewaschen und abgetrocknet ist, kann mit dem Polieren begonnen werden. Bei starken Verunreinigungen (z. B. bei lange stillgelegten Fahrzeugen wie in unserem Bildbeispiel), muss die Schmutzschicht behutsam entfernt werden.
02 – Reiniger auftragen und einwirken lassen
Dazu wird ein selbsttätig wirkender Fahrzeug-Nassreiniger verwendet, den man aus einer Entfernung von ca. 30 cm aufsprüht und ein paar Minuten einwirken lässt (nach der Gebrauchsanweisung zum jeweiligen Reiniger vorgehen).
03 – Mit Wasser und Schwamm waschen
Nach der Einwirkzeit den Reiniger mit Wasser abspülen. Schmutzreste, die sich nicht selbsttätig lösen, müssen vorsichtig mit einem sauberen Schwamm entfernt werden oder du musst nochmal Reiniger aufbringen – je weniger man bei der Fahrzeugwäsche rubbelt und reibt, desto besser.
04 – Lackpolitur auftragen
Auf die gewaschene, trockene, aber raue, stumpfe, fleckige Lackoberfläche wird nun Lackpolitur mit einem weichen, sauberen Tuch in kreisenden Bewegungen aufgetragen.
Hinweis: Wähle die Lackpolitur möglichst passend zum Verwitterungsgrad des Lackes aus, damit du einerseits ein optimales Ergebnis erzielst und andererseits nicht zu viel Lack abträgst.
Unlackierten Kunststoff und Gummiteile beim Auftrag aussparen, hier hinterlässt Lackpolitur gern einen hässlichen milchigen Schleier, der schlecht zu entfernen ist. Arbeite nicht in der prallen Sonne oder auf von der Sonne erhitztem Lack.
05 – Politur einwirken lassen und danach polieren
Die Lackpolitur zunächst ein paar Minuten einwirken lassen. Danach kann er mit dem sauberen, trockenen, weichen Tuch in kreisenden Bewegungen mit sanftem Druck auspoliert werden. Bei größeren Flächen arbeitet man sich in Teilstücken von ca. 50 x 50 cm vor. Übe beim Polieren nicht zu viel Druck aus, dies kann die Politur wolkig erscheinen lassen, und im Extremfall zu Schleifspuren oder „verbranntem“ Lack führen.
06 – Glänzender und glatter Lack
Nach dem Polieren sollte der Lack gleichmäßig glatt und schon recht gut glänzend sein – ein Wattebausch bleibt nicht mehr hängen, die Fingerkuppe spürt keine Rauheit mehr.
07 – Mit Glanzwachs versehen
Um den Glanz noch zu erhöhen und vor allem, um den Lack optimal vor Umwelteinflüssen zu schützen, bringt man abschließend ein Polierwachs auf.
08 – Polierwachs aufsprühen und einwirken lassen
Das Polierwachs aufsprühen und einige Minuten einwirken lassen.
09 – Wachs einmassieren
Nach dem Ablüften poliert man es wieder mit einem sauberen, trockenen, weichen Tuch in kreisenden Bewegungen aus und „massiert“ es dabei mit leichtem Druck schön in den Lack ein. Im Ergebnis erhält man eine perfekte, wirklich hochglänzende Oberfläche – endlich ist die Optik des Fahrzeugs wieder super und freut das Auge des Besitzers!
Unsere Empfehlung
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Bitte beachten!
Bei den Schraubertipps handelt es sich um allgemeine Vorgehensweisen, die nicht für alle Fahrzeuge oder alle einzelnen Bauteile zutreffend sein können. Die jeweiligen Gegebenheiten bei dir vor Ort können unter Umständen erheblich abweichen, daher können wir keine Gewähr für die Richtigkeit der in den Schraubertipps gemachten Angaben übernehmen.
Wir danken für dein Verständnis.
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